… mit Auftrag.
Ich habe heute ein bizarres Einkaufserlebnis gehabt.
Vor einiger Zeit haben mich Freunde vom Sinn eines guten Paddels überzeugt, so dass ich jetzt, nach reiflicher Überlegung und Recherche, und weil Urlaub wegen Covid-19 sowieso gerade kein Vergnügen ist, bereit war, den Gegenwert eines Kurzurlaubs für ein Carbonpaddel auszugeben.
Meine Wahl fiel auf ein anscheinend inhabergeführtes Geschäft in Kiel, das auf seiner exzellenten Homepage nicht bloß die Herstellertexte herunterbetet, sondern Rat und Erfahrung aus erster Hand bietet.
Aber dafür kein eigentliches Onlineshop-System. Der Händler bittet um Bestellung per Email, Fax(!) oder Telefon.
Also habe ich eine Email geschrieben. Hersteller und Modell hatte ich ja schon ausgewählt, lediglich bei der Größe war ich etwas unsicher und habe den Händler unter Beschreibung meiner Statur und des Einsatzzweckes um Rat gebeten.
Die Antwort kam prompt, ob meine Nachricht ein Witz sei?
Daraufhin habe ich angerufen. Der Händler suchte erstmal den Vorgang (eine Nachricht, die er selbst Minuten zuvor geschrieben hatte), und wunderte sich dann, dass ich etwas kaufen wolle, und er mir sagen solle, was.
(Wie gesagt, es ging nur um die Größe eines bestimmten Modells eines bestimmten Herstellers, also eine Auswahl aus zwei Möglichkeiten.)
Dann beklagte er noch, dass er den ganzen Tag mit Bestellungen per Email und Telefon, ja sogar persönlichen Besuchen in seinem Ladengeschäft belästigt werde, und dass er wegen der großen Nachfrage schon länger als sonst arbeiten müsse.
Ich konnte ihn schließlich gnädig stimmen, indem ich für mein Anliegen um Entschuldigung gebeten und gefragt habe, ob er denn überhaupt mit mir in eine Geschäftsbeziehung treten möchte.
Kurzum, mit etwas Glück ist das Paddel bis zum Wochenende da.
Aber nächstes Mal bestelle ich wohl doch in einem „richtigen“ Onlineshop und tausche im Blödfall eben um.