Leider finde ich den Radiobeitrag „Diversität – Historische Perspektiven auf einen Schlüsselbegriff der Gegenwart. Ein Interview mit dem Philosophen und Biologen Georg Toepfer“, den ich heute morgen im Deutschlandfunk gehört habe, nicht online.
Das ist aber gar nicht schlimm, da, obwohl der Beitrag hörenswert war, meine Gedanken sowieso an einen Ort abgeschweift sind, an dem ich den Begriff „Diversity“ vielleicht nicht zuerst, aber sicher am häufigsten gehört habe.
Der „American Legion Post 398“ ist ein Veteranentreff in Harlem, der sich (zumindest) sonntags in einen Jazzclub verwandelt. Kennengelernt haben wir diesen Ort durch einen Hinweis im lokalen Veranstaltungsmagazin während unserer ersten Reise nach New York im Jahr 2003.
Beim ersten Besuch war uns vielleicht noch etwas mulmig – der Reiseführer warnte damals noch vor der Gegend „in der keine Taxis fahren“ nördlich der 125. Straße. Aber der Musiker und Gastgeber Seleno Clarke hat uns das Gefühl gegeben, dass wir unabhängig von Herkunft und Hautfarbe willkommen waren. Er hat jede Gelegenheit genutzt, Diversity zu predigen, ja, sein Album trägt diesen Titel.
Wir sind noch drei weitere Male in New York gewesen und haben jedesmal den Legion Post besucht. Danach haben wir wegen unseres Hundes keine Fernreisen mehr unternommen, dann kamen Trump und schließlich Corona.
Wie gerne würden wir wieder mal Diversity erleben, und sei es nur in Hamburg oder Berlin. Aber leider wird nach Corona nicht alles wieder so sein wie früher.